Sandra Thoms
Entdeckerin, Unternehmerin, Geschichtensammlerin
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Blog Post

Was soll ich bloß lesen? – Antworten offline und online

27. Februar 2015 Blogbeiträge

Da steht man vor seinem SUB (Stapel ungelesener Bücher), und obwohl alle Bücher, die sich dort befinden, ja dorthin gewandert sind, weil man sie noch lesen möchte, kann man sich trotzdem nicht dazu durchringen, auch nur eines davon in die Hand zu nehmen. Irgendwie hat man gerade Lust auf etwas anderes. Etwas, das beispielsweise zu dem Krimi passt, den man eben zu Ende gelesen hat – oder nach so viel Mord und Totschlag doch lieber etwas fürs Herz?

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Wie immer ist es schön, dass man nicht die einzige Person auf Erden ist, die sich mit diesem Problem herumschlägt, und es daher auch jede Menge Lösungsangebote gibt. Einige davon stelle ich im Folgenden vor. Starten wir mal mit den Möglichkeiten im Netz.

Eine Möglichkeit, sich Buchtipps zu holen, sind Lese-Communities wie Lovelybooks (www.lovelybooks.de, Plattform, mit der Holtzbrink Verlagsgruppe als Hauptinvestor. Buchpräsentationen sind kostenlos und jeder darf sie einstellen) und »Was liest du?« (http://wasliestdu.de/, Plattform der Mayerschen Buchhandlung, Buchpräsentationen werden vom Einkauf der Buchhandlung festgelegt und sind kostenpflichtig). Oder Plattformen, die sich bestimmten Genres widmen, wie die Histo-Couch (www.histo-couch.de) dem historischen Roman oder „Mord vor Ort“ (www.mord-vor-ort.de) dem Regionalkrimi.

Sehr persönlich sind die Empfehlungen von Buchbloggern. Hier besagt der Ehrenkodex, dass kein Geld für die Vorstellung eines Buches fließen darf und die Auswahl ganz allein bei der Bloggerin oder dem Blogger liegt. Einige Buchblogs stellt der Dryas Verlag aus seiner Bloggerseite vor: bloggerrunde.dryas.de/blogger.

Und dann gibt es da natürlich auch die automatisch generierten Empfehlungen wie z. B. bei amazon, die auf den letzten Käufen und Klicks des jeweils eingeloggten Nutzers basieren. Inhaltlich Ähnliches ohne Kenntnisse über das Kaufverhalten des jeweiligen Nutzers wird auf der englischsprachigen Plattform »What should I read next« (http://www.whatshouldireadnext.com/) empfohlen. Ich muss gestehen, dass mich deren Automatismus leider nicht überzeugt hat. Die Selektionskriterien sind nicht immer wirklich einleuchtend. Wenn ich Bücher ähnlich wie »Dracula« suche, bekomme ich zwar auch »Frankenstein«, aber ebenfalls »Zwanzig Jahre später«, den zweiten Band der »Drei Musketiere« von Alexandre Dumas. Vermutlich wurde hierbei davon ausgegangen, dass man auch nach »Klassikern« sucht, ich persönlich hätte mir in diesem Fall aber eher eine Empfehlung für eine weitere Vampirgeschichte gewünscht.

Wesentlich besser hat hier für mich das deutsche Pendant Lokibo (www.lokibo.de) abgeschnitten. Hier erfolgt die Empfehlung nicht nur auf Grundlage eines eingegebenen Titels, man muss auch einige Fragen zu den inhaltlichen Schwerpunkten beantworten, wodurch die Resultate ungleich besser sind und bei Titeln wie »Dracula« z. B. auch die Vampir-Saga von Anne Rice oder die Twilight-Reihe empfohlen wird. Wobei man sich natürlich darüber streiten kann, ob bei der Suche nach Dracula, dem Fürsten der Finsternis, Edward, der funkelnde Teenie-Vampir, die richtig Wahl ist:)

Eine interessante Variante sind Empfehlungsplattformen, die nach Ländern empfehlen. Wer also den magischen Realismus Kolumbiens liebt, kann sich dort weitere Literaturempfehlungen Kolumbien betreffend holen. Oder sich literarisch auf das nächste Reiseziel vorbereiten. Auch hier gibt es ein englischsprachiges und ein deutschsprachiges Pendant: »Where should I read next« (http://www.whereshouldireadnext.com) und »Handlungsreisen« (http://www.handlungsreisen.de/). »Handlungsreisen« konzentriert sich hierbei eher auf Empfehlungen für europäische Länder – die Kontinente Amerika und Afrika werden ganz ausgespart. »Where should I read next« hat für mich somit die Nase vorn, denn hier findet man wirklich Empfehlungen für jedes Land, wie z. B. auch Grönland, Bhutan oder Syrien.

Doch ich muss gestehen, die passendsten Buchempfehlungen habe ich bisher immer von Freunden bekommen – oder von Buchhändlern, die ihren Job lieben. Trotzdem haben natürlich auch die digitalen Empfehlungen auf das eine oder andere Buch neugierig gemacht, und so ist das Resultat dieses Blogbeitrags, dass mein SUB belegt inzwischen sein eigenes Billy-Regal besitzt.

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