Wie viel verdient man an einem Buch?
Neulich erzählte mir eine Bekannte von 120% Marge in der Modebranche und fragte nach der Marge in der Buchbranche. Nun habe ich keine Ahnung von Mode und kann daher nicht beurteilen, ob 120% richtig sind – aber in der Buchbranche sind 5% richtig gut. In Worten: Fünf.
In der Regel lautet die erste Reaktion meines Gegenübers auf die Aussage: Warum machst du das dann ? Gute Frage: Weil es kein Beruf ist, sondern eine Leidenschaft.
Aber die eigentlich spannende Frage ist: Warum ist das so? Wie kann es sein, dass niemand an einem Buch verdient, weder der Buchhandel, noch die Schreibenden, noch der Verlag? Ich rede jetzt von 90% der Bücher, nicht den Top-Ten Ausnahmen. Die gibt es natürlich. Und natürlich gibt es Menschen, die vom Blitz getroffen werden oder im Lotto gewinnen.
In Deutschland wird der Preis eines Buches vom Verlag festgelegt. In der Regel liegen die Preise eines Taschenbuchs bei um die 10 €, die eines Hardcovers über 20 € – Tendenz steigend, wegen steigender Kosten.
Von diesem Bruttopreis gehen 7% Mehrwertsteuer ab. 50% bekommt der Buchhandel. Dann Lager und Logistik rund 10%. Für die Schreibenden bleiben bei Taschenbüchern 6%, bei Hardcovern 8% (in der Regel als Staffelhonorare). Bleiben beim Verlag beim Taschenbuch z.B. 34%. Für Lektorat, Korrektorat, Cover, Herstellung, Druck, Marketing, Verwaltung. Nun nehmen wir mal an, das Buch kostet 10 € und verkauft sich 300 Mal. Was vorkommen kann und keine Seltenheit ist.
Tja, das ist eine Buchkalkulation. Funktioniert nicht wirklich für die Nische.
Und falls sich jetzt jemand denkt, das wäre nur bei mir so – im Netz gibt es unzählige Blogs, die ebenfalls Kalkulationen durchrechnen. Zum Beispiel der Blog vom Mairisch Verlag (Grüße an Daniel Beskos): https://www.mairisch.de/2013/11/06/was-macht-eigentlich-ein-verlag-teil-7-finanzen/