Was ist eigentlich ein Druckkostenzuschussverlag und wann ist ein Verlagsangebot seriös?
Es gilt inzwischen als Regel, dass man bei einem Druckkostenzuschussverlag keinen Vertrag unterzeichnen sollte. Aber viele wissen gar nicht, was ein Druckkostenzuschussverlag ist, was ich in diesem Beitrag versuche, zu erklären.
Leider hilft der Namen nicht weiter, denn danach wäre z.B. amazon, wo die Druckkosten von den Tantiemen abgezogen werden, ein DKZ. Amazon ist aber eine Dienstleistungsplattform. Hier kommen wir zu dem wichtigen, aber schwierigen Problem an der Sache: Was ist der Unterschied zwischen einem serösen Dienstleistungsverlag und einem unseriösen Angebot, umgangssprachlich eben oft DKZ genannt?
Um diese Frage zu beantworten, musst du dir zunächst eine weitere stellen: Wie viel und welche Unterstützung brauche ich bei der Veröffentlichung?
Die Faustregel lautet einfach: Je mehr Zeit, Geld und Fähigkeiten ich habe, Dinge selbst zu tun, desto weniger muss ich sie an einen Verlag abgeben. Wenn ich weiß, wie ich einen professionellen Buchsatz erstelle und die Zeit habe, das zu tun, muss es kein Verlag für mich machen und der Verlag muss diese Arbeit dann auch nicht in seinen Kosten einpreisen.
Bleiben wir beim Beispiel amazon: Die Plattform bietet dir den Vertrieb an. D.h. Lektorat, Satz, Korrektorat, Marketing usw. musst du übernehmen, organisieren und bezahlen. Dafür bekommst du hohe Tantiemen. Im Vergleich dazu bietet dir ein klassischer Verlag an, alles für dich zu übernehmen, organisieren und bezahlen, also Lektorat, Korrektorat, Satz, Marketing und Vertrieb – dafür bekommst du nur geringe Tantiemen.
Wichtiger Hinweis: Natürlich müssen die Dinge, die der Verlag nicht übernimmt, vorab bezahlt werden. D.h. ob etwas vorab gezahlt werden muss, ist kein Kriterium. Ebenso wenig, ob Druckkosten bezahlt werden – denn je nachdem, welche Tantiemen du bekommst, ist auch das okay.
Unseriös ist z.B. ein Angebot, bei dem wenig übernommen wird, du aber viel zahlen sollst. Also ein Verlag, der mehrere tausend Euro von dir möchte, aber im Gegenzug z.B. nur die Lagerung des Buches übernimmt. Hier sollte man auf jeden Fall prüfen, ob es auf dem freien Markt nicht bessere Angebote für diese Dienstleistung gibt.